GDV: Aussage "Crash der Lebensversicherung" ist Panikmache statt echte Gefahr

ARD-Moderator Frank Plasberg widmete sich in seiner Talk-Sendung „Hart aber fair“ der Zukunft der privaten Altersvorsorge. Ein Thema war das Buch „Alt, arm und abgezockt“ des ehemaligen Versicherungsmanagers Sven Enger, der vor einem Zusammenbruch der privaten Altersvorsorge warnt. Geladen war auch Peter Schwark, Mitglied der Geschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), der für weniger Panikmache und mehr Fakten plädiert.

„Herr Enger möchte ein Buch verkaufen“, sagte Schwark in einer Mitteilung des GDV. „Werbung zu machen ist legitim, nicht aber das bewusste Schüren vollkommen unbegründeter Ängste.“ Schwark vermisse klare Argumente, die die Thesen von Enger belegen: „Bei genauer Lektüre des Buches ‚Arm, alt und abgezockt‘ finden sich an den entscheidenden Stellen wenig belegbare Fakten, dafür aber viele inhaltliche Fehler.“

Als Beispiel führt Schwark folgende Aussage Engers an: „Mit ihren Anlagen erzielen die Unternehmen eine Rendite, die noch unter der liegt, die sie ihren Kunden auszahlen müssen.“. Laut Schwark ist dies falsch. Die laufenden Kapitalerträge der Lebensversicherer lagen im Jahr 2016 bei durchschnittlich 3,35 Prozent. Wegen der bereits in der Vergangenheit zurück gestellten Zinsreserven (die sogenannte Zinszusatzreserve, die Ende 2017 rund 65 Milliarden Euro betrug) liege die für die Kundenverträge aufzubringende Garantieverzinsung nur noch bei 2,1 Prozent. Da Versicherer auch die Kapitalpuffer verzinslich anlegten, benötigten sie lediglich eine Anlagerendite von 1,9 Prozent, um die garantierten Kundenansprüche zu erfüllen. Selbst in der Neuanlage sei diese Rendite derzeit zu erwirtschaften, trotz des niedrigen Zinsniveaus. „Das System der Lebensversicherung beruht auf Kapitaldeckung. Die Leistungen werden planmäßig aufgebaut und bei Vertragsende unabhängig von der Zahl der Beitragszahler aus den vorhandenen Kapitalanlagen gedeckt“, sagt Schwark.

Auch die Aussage Engers, dass die Lebensversicherer in der Demografiefalle sitzen, weil in den kommenden Jahren Millionen Verträge der Babyboomer zur Auszahlung anstehen, möchte Schwark klar stellen: Demografieabhängig sei nur die Umlagefinanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung. Das System der Lebensversicherung beruhe dagegen auf Kapitaldeckung. Die Leistungen werden planmäßig aufgebaut und bei Vertragsende unabhängig von der Zahl der Beitragszahler aus den vorhandenen Kapitalanlagen gedeckt. Verpflichtungen von 953 Milliarden Euro standen Ende des Jahres 2016 Kapitalanlagen in Höhe von 987 Milliarden Euro gegenüber.

„Die Lebensversicherer waren bereits einmal in Liquiditätsnöten, weil viele der massenhaften Vertragsabschlüsse aus dem Jahre 2004 im Jahr 2016 fällig wurden“, so lautet eine weitere Aussage Engers. Schwark entgegnet: Im Jahr 2016 standen Leistungsauszahlungen von 88,9 Milliarden Euro (entspricht einem Plus von 7,1 Prozent gegenüber 2015) Beitragseinnahmen von 90,8 Milliarden Euro gegenüber. Dazu kämen circa 30 Milliarden Euro Einnahmen aus laufenden Kapitalerträgen sowie planmäßig auslaufende Wertpapiere in mittlerer zweistelliger Milliardenhöhe. Statt der behaupteten Liquiditätsengpässe hätten Lebensversicherer 2016 einen Liquiditätsüberschuss aufgewiesen und mussten per Saldo zusätzliche 35 Milliarden Euro am Kapitalmarkt investieren. Brutto einschließlich auslaufender Wertpapiere und Veräußerungen betrage die Neuanlage sogar 170 Milliarden Euro.

Quelle: Veröffentlichung GDV

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 450 Mitgliedsunternehmen mit 524.000 Mitarbeitern, 431 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,51 Billionen Euro zusammengeschlossen. (mb1)

www.gdv.de

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