GDV: Auszahlungen bei Berufsunfähigkeit steigen auf 3,44 Milliarden Euro
Die Leistungsauszahlungen der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen: Versicherte erhielten 2015 gut 3,44 Milliarden Euro als Renten- oder Kapitalzahlungen. Das waren 5,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, zeigt eine aktuelle Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Im Versicherungsbestand gewannen Hauptversicherungen zur Invaliditätsabsicherung weiter an Bedeutung: Die Zahl der Hauptversicherungen gegen Berufs- beziehungsweise Erwerbsunfähigkeit stieg gegenüber 2014 um 5,4 Prozent auf rund 4,06 Millionen Policen. Der laufende Jahresbeitrag legte um 8,4 Prozent auf rund 3,47 Milliarden Euro zu. Die versicherte Summe erhöhte sich gegenüber 2014 um 7,3 Prozent auf 598,4 Milliarden Euro.
Auch der laufende Beitrag für Zusatzversicherungen entwickelte sich positiv: plus 1,3 Prozent auf rund 5,23 Milliarden Euro. Die versicherte Summe blieb mit 1,06 Billionen Euro nahezu unverändert. Die Zahl der Zusatzpolicen im Bestand sank allerdings um 2,1 Prozent auf 12,9 Millionen.
Für das unterschiedlich hohe Wachstum von Versicherungsbeitrag und versicherter Summe gebe es verschiedene mögliche Erklärungen. Beispielsweise könnte das im Vergleich stärkere Beitragswachstum darauf zurückzuführen sein, dass 2015 mehr Versicherte mit höheren Berufsunfähigkeitsrisiken versichert waren als 2014.
Die Haupt- oder auch selbstständige Versicherung gegen Berufsunfähigkeit ist eine reine Risikoversicherung. Versicherte zahlen eine monatliche Prämie, deren Höhe sich aus dem Berufsunfähigkeitsrisiko und der gewünschten monatlichen Berufsunfähigkeitsrente errechnet. Der Versicherte habe in der Regel keinen Anspruch auf eine Schlusszahlung oder Beitragsrückzahlung – auch wenn er während der gesamten Vertragslaufzeit berufsfähig bleibt.
Die Zusatzversicherung kann nur in Kombination mit einer Lebens- oder Rentenversicherung abgeschlossen werden. Die Leistung aus der Zusatzversicherung soll vor allem sicherstellen, dass Versicherte ihre Beiträge zur Lebensversicherung auch dann bezahlen können, wenn sie berufsunfähig werden. Die Zusatzversicherung kann auch die Zahlung einer Berufsunfähigkeitsrente umfassen.
Quelle: Pressemitteilung GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 212.700 Mitarbeitern, 428 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,51 Billionen Euro zusammengeschlossen. (mb1)