"Map-Report 929": Solvabilität im Vergleich 2013 bis 2022

Erneut wurden die Lebensversicherer (LV) und privaten Krankenversicherer vom „Map-Report“ einer Analyse der Solvabilitätsquoten nach dem Solvency-II-Regime unterzogen. In der Neuauflage der Untersuchung wird die Entwicklung der Eigenmittelquoten über die vergangenen zehn Jahre grafisch dargestellt. Für Versicherungsgesellschaften und Vermittler bietet der Vergleich eine marktumfassende Übersicht darüber, wie jedes Unternehmen im Verhältnis zu den Mitbewerbern bedeckt ist und somit Potential hat und sich zur Empfehlung eignet oder eben nicht.

Die aufsichtsrechtlich relevante SCR-Quote (Solvency Capital Requirement) der LV-Branche (anrechenbare Eigenmittel der Branche im Verhältnis zum SCR der Branche inklusive Übergangsmaßnahmen) für das Geschäftsjahr 2022 beläuft sich auf 711,2 Prozent. Im Vergleich zum Jahresende 2021 (516,6 Prozent) ist die Kennzahl damit um rund 195 Prozentpunkte gestiegen. Maßgeblich daran beteiligt ist das gegenüber dem Jahr 2021 noch einmal deutlich gestiegene Zinsniveau, das zu einer Reduzierung der Solvenzkapitalanforderungen geführt hat. In diesem Durchschnittswert nicht enthalten sind Lebensversicherer, die auf Übergangsmaßnahmen verzichten. Die Spannweite zwischen den einzelnen Anbietern ist dabei noch immer sehr breit. Den höchsten Wert verzeichnete Signal Iduna mit einer Quote von 1.441,5 Prozent. Und auch die R+V a.G. (1.416,0 Prozent), Condor (1.408,8 Prozent), SV Sparkassenversicherung (1.310,3 Prozent), Provinzial Rheinland (1.210,7 Prozent), Münchener Verein (1.183,9 Prozent), VPV (1.150,2 Prozent), DEVK Eisenbahn (1.128,2 Prozent), LVM (1.046,8 Prozent) und Debeka (1.013,2 Prozent) notierten über dem Zehnfachen der geforderten Bedeckung. Die niedrigsten Quoten unter Berücksichtigung sämtlicher Übergangsmaßnahmen veröffentlichten die Gothaer (326,4 Prozent), Öffentliche Oldenburg (342,1 Prozent) und MyLife (348,8 Prozent). Im vergangenen Jahr lagen die geringsten Bedeckungsquoten noch deutlich unter 300 Prozent.

Wie in den Vorjahren haben die Übergangshilfen den Solvenzquoten der Lebensversicherer deutlichen Auftrieb gegeben, maßgeblich beeinflusst durch die Wirkung der Übergangsmaßnahme bei den versicherungstechnischen Rückstellungen. Vielfach beträgt der Unterschied zwischen der Basisquote (ohne Volatilitätsanpassung (VA) und/oder Übergangsmaßnahmen (ÜM)) und dem aufsichtsrechtlichen Nachweis mehr als 300 Prozentpunkte, nicht selten sogar weit über 500 bis hin zu knapp 1.300 Prozentpunkten. Marktdurchschnittlich lag die Abweichung bei 394,0 Prozentpunkten. Die größten Auswirkungen hatten die Übergangshilfen bei der Signal Iduna, bei der sich die SCR-Quote mit 1.441,5 Prozent um 1.250,9 Prozentpunkte von der Basisquote (190,6 Prozent) unterscheidet. Marktweit stiegen die Quoten nach Abzug der VA und ÜM ebenfalls deutlich. In der Berechnung ohne Maßnahmen sprang die Solvenzquote des Marktes von 264,6 Prozent im Vorjahr um rund 53 Prozentpunkte auf 317,4 Prozent. Auch bei dieser Kennzahl zeigte sich eine enorme Streuung der Ergebnisse. Die höchste Quote hatte die Europa mit 820,5 Prozent (2021: 785,7 Prozent), die geringsten Werte verzeichneten die LPV mit 13,8 Prozent und Öffentliche Oldenburg mit 49,2 Prozent. Negative Werte gab es das dritte Jahr in Folge nicht. Drei Lebensversicherer erreichten zum 31. Dezember 2022 die Bedeckungsquote ohne Hilfs- und Übergangsmaßnahmen von 100 Prozent nicht. Zum Jahresultimo 2021 war es noch neun Gesellschaften, deren Bedeckung unter 100 Prozent lag. Bei der erstmaligen Berichterstattung nach Solvency II zum Jahresende 2016 waren es noch 21 Gesellschaften, denen es nicht gelang, eine SCR-Bedeckung von 100 Prozent zu erzielen.

In der Lebensversicherung beliefen sich die verdienten Bruttobeiträge gemäß SFCR-Berichten im Jahr 2022 auf 91,40 Milliarden Euro (Vorjahr 98,31 Milliarden Euro). Das entspricht einem Minus von sieben Prozent. 15 Gesellschaften gelang es die Beitragseinnahmen zu steigern, drei Anbieter lagen mit bis zu zwei Prozent knapp über dem Vorjahresniveau und 58 Versicherer verloren zwischen knapp unter null und über 70 Prozent. Relativ betrachtet brachen die Beitragseinnahmen bei der Hansemerkur um 70,9 Prozent auf 368,4 Millionen Euro am deutlichsten ein. Deutlich zulegen konnten hingegen die Ergo Vorsorge (16,2 Prozent), BL die Bayerische (14,5 Prozent), LVM (9,9 Prozent) und Continentale (8,6 Prozent). In absoluten Zahlen hatte die Allianz den größten Rückgang bei den Beitragseinnahmen und verlor im Vergleich zum Vorjahr rund 1,80 Milliarden Euro. Die größten absoluten Zuwächse verbuchten die Ergo Vorsorge (165,3 Millionen Euro), Generali (121,6 Millionen Euro), Continentale (87,1 Millionen Euro) und LVM (84,3 Millionen Euro). (DFPA/mb1)

Die Franke und Bornberg GmbH in Hannover analysiert und bewertet seit 1994 Versicherungsprodukte und -unternehmen.

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