"Map-Report": PKV wird stark von Außen beeinflusst
Das Versicherungsjournal hat den „Map-Report“ (Nummer 894) mit der „Bilanzanalyse Private Krankenversicherung 2007 bis 2016“ vorgelegt. Die Neuauflage der Untersuchung zeige, wie stark das Geschäft der privaten Krankenversicherer (PKV) inzwischen von äußeren Einflüssen beeinflusst wird. Außerdem werde sichtbar, wie die Gesellschaften weiter auseinander driften und sich zunehmend in schrumpfende, stagnierende und wachsende Unternehmen unterteilen.
Die Zinsentwicklung schlägt immer mehr auf die Kunden der privaten Krankenversicherung durch. Für die Branche wird es dabei zunehmend schwieriger, einen ausreichenden Zinssatz zu erzielen. Deutlich zeige sich diese Entwicklung am Rückgang der laufenden Durchschnittsverzinsung: 2016 lag diese noch bei 3,51 Prozent, nach 3,65 Prozent im Vorjahr.
Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen bewegte sich 2016 mit 3,71 Prozent auf dem Vorjahresniveau (3,69 Prozent). Für das, angesichts anhaltend niedriger Marktzinsen, hohe Resultat der Nettorendite sei die verstärkte Auflösung von Bewertungsreserven verantwortlich.
Im Jahr 2016 gelang es den privaten Krankenversicherern, den Bestandsabrieb in der Vollkostenversicherung zu reduzieren. Verlor die Branche in den Jahren 2012 bis 2016 insgesamt 183.600 Vollversicherte, davon allein 47.200 im Jahr 2015, ist der Verlust von 14.600 Versicherten des Jahres 2016 schon beinahe ein positiver Trend.
Zwölf der 33 Anbieter mit Vollversicherten in den Büchern konnten die Bestände ausbauen. In absoluten Werten dominierte die Debeka das Feld mit einem Plus von 32.960 Personen, gefolgt von Hansemerkur (7.441) und Huk-Coburg (4.568). Ebenfalls noch vierstellig war der Bestandszuwachs auch bei Signal (3.660) und Axa (2.904). Den größten Bestandsabrieb mussten wie in den Vorjahren die DKV (minus 18.899), Central (minus 11.531) und Allianz (minus 9.620) verkraften. Die Bestandsverluste waren dabei jedoch deutlich geringer als noch im Vorjahr.
Das Neugeschäft schwächelt marktdurchschnittlich bereits seit fünf Jahren in Folge. Hinzu kommt, dass auch die Beitragsentwicklung wie im Vorjahr mit durchschnittlich 1,3 Prozent eher verhalten ausfiel. Bei wenig Neugeschäft und nur mäßigen Beitragsanpassungen im Jahr 2016 verwundere das geringe Beitragswachstum jedoch nicht. Überdurchschnittliche Zuwächse der Beitragseinnahmen verbuchten Mecklenburgische (9,15 Prozent), Württembergische (9,11 Prozent), Concordia (8,61 Prozent) und R+V (8,55 Prozent).
Von den Schwergewichten mit mehr als einer Milliarde Euro Beitragseinnahmen befanden sich vor allem Huk-Coburg (7,24 Prozent), Hansemerkur (5,27 Prozent), Axa (3,18 Prozent) und Barmenia (2,48 Prozent) auf Wachstumskurs. Deutschlands größter Anbieter Debeka konnte die Beitragseinnahmen nach zwei Prozent im Vorjahr um 1,28 Prozent ausbauen.
Quelle: Pressemitteilung „Versicherungsjournal“
Das Versicherungsjournal ist ein Informationsdienst für die Versicherungsbranche. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2000. Das Versicherungsjournal hatte den „Map-Report“ Ende 2014 übernommen. (mb1)