"Map-Report": Zinsniveau drückt auf Renditen der Lebensversicherer
Das Versicherungsjournal hat den „Map-Report“ (Nummer 901) zum Thema „Klassik im Vergleich“ vorgelegt. Das Heft ist eine Kombination aus Vergleichen zu sofort beginnenden und aufgeschobenen Rentenversicherungen sowie den tatsächlich erreichten Ablaufleistungen und Hochrechnungen zur Kapitallebensversicherung (KLV).
Unter den gegebenen Bedingungen des Niedrigzinsumfeldes könnten sich die Ergebnisse der Rentenleistungen sehen lassen. Wer Anfang 1998 im Rahmen einer sofortbeginnenden Rentenversicherung mit dynamischem Überschusssystem 50.000 Euro in den Musterfall eingezahlt hat, bekommt seit dem 1. Januar 2018 eine Rentenzahlung von durchschnittlich 337 Euro pro Monat. Bei Vertragsabschluss garantiert wurde im Schnitt eine monatliche Rente von 283 Euro. In den 20 Jahren seit Rentenbeginn haben sich die Rentenzahlungen auf 78.053 Euro summiert. Rentensummen von über 80.000 Euro meldeten die Debeka (84.545 Euro), Ergo Direkt (82.696 Euro) und WGV (80.627 Euro). Der Mustervertrag ab 1998 erreichte einen positiven Saldo zwischen Ein- und Auszahlungen durchschnittlich im Februar 2011, also nach 13 Jahren und zwei Monaten.
Deutlich länger werde dieser Zeitraum, bis die Einzahlungssumme von den Rentenzahlungen erreicht wird, wenn der Beobachtungszeitraum im Jahr 2003 beginnt. In diesem Beispiel musste der Vertrag bis zum Februar 2018 laufen, also 15 Jahre und zwei Monate. Für dieses Beispiel beträgt die seit Januar dieses Jahres ausgezahlte Monatsrente durchschnittlich 288 Euro.
Bei Rentenbeginn des Musterbeispiels ab dem Jahr 2008 erreicht die Summe der Rentenauszahlungen bisher noch nicht die Einzahlungssumme von 50.000 Euro. Im Marktdurchschnitt beträgt die Summe der Rentenzahlungen bei der dynamischen Rente nach zehnjähriger Laufzeit zu Beginn des Jahres 2018 27.069 Euro. Die seit Beginn des Jahres 2018 gezahlte Monatsrente beträgt für diesen Vertrag im Schnitt 241 Euro.
Der Vergleich zur aufgeschobenen Rentenversicherung gegen laufende Beitragszahlung fokussiert sich auf die Rendite-Entwicklung ausgezahlter Kapitalabfindungen anhand von drei Musterbeispielen für die Laufzeiten über zwölf, 20 und 30 Jahre. Das Zinsniveau drücke dabei auf die Renditen der Lebensversicherer. Die Kapitalabfindungen bei aufgeschobenen Rentenversicherungen sinken weiter und liegen anno 2018 im Musterfall mit 20 Jahren Laufzeit im Marktschnitt fast 7.000 Euro unter denen des Jahres 2008. Die Rendite sackte um 1,52 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent ab.
Zusätzlich wurde untersucht, wie hoch die bei Vertragsabschluss garantierten Kapitalabfindungen und Beitragsrenditen für die drei Laufzeiten über zwölf, 20 und 30 Jahre waren. Die bei Vertragsabschluss garantierten Renditen waren für aufgeschobene Rentenversicherungen über alle Laufzeiten bei sämtlichen Teilnehmern positiv. Für die Vertragsdauer von zwölf Jahren wurde im Jahr 2006 durchschnittlich eine Rendite von 1,33 Prozent bei einer Kapitalabfindung von 15.705 Euro garantiert. Spitzenreiter war die Comos mit einer Beitragsrendite von 2,20 Prozent und einer Auszahlung von 16.636 Euro. Bei 20-jähriger Laufzeit führt die Huk-Coburg das Feld mit einer Rendite von 3,55 Prozent und 35.311 Euro garantierter Abfindung an. Durchschnittlich wurden 3,07 Prozent und 33.485 Euro versprochen.
Die Garantien für im Jahr 2018 unterzeichnete KLV-Verträge sind vor allem für kurz laufende Policen überwiegend negativ. Bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Jahren meldeten zehn von elf Gesellschaften negative Renditen für die bei Vertragsabschluss garantierten Ablaufleistungen. Lediglich die Stuttgarter garantiert Ihren Kunden mit 14.419 Euro noch eine Auszahlung, die knapp über der Beitragssumme liegt.
Etwas besser sieht es laut „Map-Report“ bei 20-jähriger Laufzeit aus. Mit der WGV, Hannoverschen und Stuttgarter bieten drei Gesellschaften positive Renditen an. Bei dem Langläufer über 30 Jahre garantieren im aktuellen Geschäftsjahr wiederum nur die WGV und Hannoversche noch Auszahlungen knapp oberhalb der eingezahlten Beitragssumme.
Quelle: Pressemitteilung „Versicherungsjournal“
Das Versicherungsjournal ist ein Informationsdienst für die Versicherungsbranche. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2000. Das Versicherungsjournal hatte den „Map-Report“ Ende 2014 übernommen. (mb1)