Moody's: Lebensversicherungsreform grundsätzlich positiv
Das zum 1. Januar 2015 in Kraft tretende Gesetz zur Reform der Lebensversicherung (LVRG) wird sich laut einer Studie der Ratingagentur Moody's zunächst nachteilig auf die Gewinne der meisten Versicherer auswirken. Das genaue Ausmaß ist demnach jedoch vom jeweiligen Geschäftsprofil der einzelnen Versicherer abhängig.
Die Reform soll Erleichterungen für die deutsche Lebensversicherungsbranche mit sich bringen. Diese leidet unter den niedrigen Zinsen und der Unzufriedenheit der Kunden aufgrund hoher Abschlusskosten. „Wir gehen davon aus, dass sich die Reform langfristig positiv auf die deutschen Lebensversicherer auswirken wird. Anfänglich werden Umsätze und Gewinne jedoch zurückgehen“, fasst Benjamin Serra, Vice President - Senior Credit Officer bei Moody's, die Studienergebnisse zusammen.
Die Absenkung des Garantiezinses von 1,75 Prozent auf 1,25 Prozent für Neuverträge dürfte bei den meisten deutschen Lebensversicherern im nächsten Jahr und darüber hinaus zu Umsatzeinbußen führen, prognostiziert Moody´s. Zur Begründung führt die Ratingagentur an, dass klassische Lebensversicherungsprodukte mit Garantieverzinsung, die den Großteil des Umsatzes der Versicherer ausmachen, für Versicherungsnehmer unattraktiver werden. In der Folge dürften zunehmend fondsgebundene und andere alternative Produkte entwickelt werden. Als Profiteure sieht Moody´s Lebensversicherer, die auf solche Produkte spezialisiert sind, wie Zurich Deutscher Herold oder Aachen Münchener.
Die Absenkung des Höchstzillmersatzes für die bilanzielle Anrechnung von Abschlusskosten wird laut Moody´s die Gewinne derjenigen Versicherer mit den höchsten Abschlusskosten am stärksten beeinträchtigen. Hierzu zählt die Ratingagentur Zurich Deutscher Herold, die Ergo und die Axa.
Quelle: Pressemitteilung Moody´s
Moody's Corporation ist eine international tätige Ratingagentur mit Sitz in New York. Sie veröffentlicht Ratings, Research und Risikoanalysen zu festverzinslichen Wertpapieren und deren Emittenten. Das 1909 gegründete Unternehmen beschäftigt 9.500 Mitarbeiter und bewertet derzeit Verbindlichkeiten im Gesamtvolumen von über 35 Billionen US-Dollar (27,6 Billionen Euro). (JZ1)