Versicherungen: Run-off-Bestände im deutschsprachigen Raum um 29 Prozent gewachsen

Run-off wird für Versicherer im deutschsprachigen Raum immer wichtiger, so das Ergebnis der Studie „Run-off 2016: Status quo und zukünftige Bedeutung von Run-off im deutschsprachigen Nichtleben-Versicherungsmarkt“ der Universität St. Gallen. Run-off bezeichnet den Zustand, dass ein Erstversicherer oder Rückversicherer kein Neugeschäft mehr zeichnet (Discontinued Business) und den Bestand lediglich abwickelt. Nach der Vorgänger-Publikation von 2013 ermittelt die aktuelle Studie des Instituts für Versicherungswirtschaft der Universität (I.VW-HSG) erneut eine steigende Anzahl an Versicherern, die Run-off-Bestände aktiv reduzieren. Im Jahr 2015 war dies bei etwa einem Drittel (30,2 Prozent) der Versicherer (50 Prozent der Rückversicherer) der Fall. Im Jahr 2012 befassten sich 26,3 Prozent aller Gesellschaften (45,5 Prozent der Rückversicherer) mit dem aktiven Abbau der Bestände. Folglich sei das Run-off-Volumen im Vergleich zu 2012 um rund 29 Prozent gestiegen.

Die Untersuchung ermittelt zum Stand Ende 2015 Run-off-Bestände in Höhe von 133,5 Milliarden Euro in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Luxemburg. Anders als im englischsprachigen Raum wurden inaktive Bestände bisher vorwiegend intern abgewickelt. Inzwischen berücksichtigten die Versicherer jedoch verstärkt die mit Run-off verbundenen Risiken und die höheren Eigenmittelanforderungen unter Solvency II.

Der Anteil der Unternehmen, die Run-off in ihren Beständen halten, wächst: 52,9 Prozent aller teilnehmenden Versicherungsunternehmen gaben an, über eingestelltes Geschäft zu verfügen. 2012 waren es noch 41,7 Prozent. Unter den Rückversicherern ist der Anteil mit Run-off noch höher, dort sind es 71,4 Prozent gegenüber 60,7 Prozent 2012. „Unsere Studie analysiert auch den Umgang der Unternehmen mit inaktiven Beständen. Portfolioübertragungen und Rückabwicklung haben sich dabei als die gängigsten Instrumente für die aktive Reduzierung von Run-off erwiesen. Aber wir stellen Unterschiede zwischen den Gesellschaftsarten und den Ländern fest“, so Prof. Dr. Martin Eling, Autor der Studie und Direktor am I.VW an der Universität St. Gallen. Arndt Gossmann, Vorsitzender des Vorstands von Run-off-Versicherer Darag, bestätigt das stetig wachsende Interesse am effizienten Umgang mit Altbeständen: „Die Geschwindigkeit und die Dynamik des Marktwachstums haben unsere Erwartungen übertroffen. Die vermehrten Run-off-Aktivitäten haben ihren Ursprung in der wirtschaftlichen und strategischen Notwendigkeit zur Konsolidierung und in den strengeren Regulierungen. Das macht Solvency II zu einem wichtigen Treiber für Run-off. Wir erwarten, dass die Summe aller Run-off-Deals 2016 den Rekordwert von vier Milliarden Euro erreicht.“

Die Sparten mit dem größten Volumen an Run-off sind die Allgemeine Haftpflicht-Versicherung, die aufgrund ihrer langen Abwicklungszeiträume viel Run-off aufweist, sowie Kraftfahrzeugversicherung, die zuletzt unter sinkender Profitabilität litt. Solche Run-off-Bestände wurden meist zwischen 1993 und 2008 gezeichnet. Die Sparten Rechtsschutz und Kreditversicherung nehmen den geringsten Anteil ein.

Nach den Motiven zur Einstellung von Zeichnungsaktivitäten befragt, gaben die Versicherer mehrheitlich drei Gründe an: Die Aufgabe eines Geschäftsfeldes, ein außerplanmäßiger Schadenverlauf sowie die Konzentration auf das Kerngeschäft (Komplexitätsreduktion).

Für die Studie wurden von November bis Dezember 2015 insgesamt 75 deutsche, Schweizer, österreichische und Luxemburger Versicherungsunternehmen befragt.

Quelle: Pressemitteilung Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen

Das Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen (I.VW-HSG) ist ein international tätiges Forschungs-, Weiterbildungs- und Beratungsunternehmen. (mb1)

www.ivw.unisg.ch

Zurück

Versicherungen

Die Versicherungswirtschaft begrüßt die Anhebung des Höchstrechnungszinses ...

Die erste Anhebung des Höchstrechnungszinses für Lebensversicherungsprodukte ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt