"Versicherungsbranche muss risikobereiter und schneller werden"
Der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Wolfgang Weiler, wünscht sich, dass die Versicherungsbranche rascher auf Veränderungen des Marktumfeldes reagiert. „Hier müssen wir risikobereiter und schneller werden, ohne die Nachhaltigkeit unseres Geschäfts zu gefährden“, sagte Weiler dem Verbandsmagazin „Positionen“. Die Versicherungslandschaft erlebe derzeit durch Digitalisierung, Demografie, Klimawandel und Niedrigzinsen eine neue Dynamik. „Und die Schnelligkeit im Veränderungsprozess ist nicht gerade eine traditionelle Stärke von Versicherern“, so Weiler.
Gleichzeitig machte Weiler den Versicherungsunternehmen Mut, sich dem Wettbewerb mit Newcomern aus dem Internet zu stellen. „Die Branche ist prädestiniert dafür, von der digitalen Revolution zu profitieren“, sagte der GDV-Präsident. „Jungen Talenten kann ich nur zurufen: Seid dabei – gerade jetzt.“
Die aktuelle „Positionen“-Ausgabe beschäftigt sich in ihrer Titelgeschichte damit, wie die Digitalisierung die Branche verändert – und was das für die Beschäftigten bedeutet. „Die Antwort wird vor allem von uns selbst abhängen – wie schnell wird sich unsere Branche anpassen, wie schnell wird sie neue Geschäftsfelder erschließen? Dabei sind wir gefordert, in Fortbildung zu investieren und den digitalen Strukturwandel zu leben“, so Weiler.
Die Versicherungswirtschaft sieht Weiler auf einem Wachstumspfad. Die Beitragseinnahmen stiegen 2017 über alle Sparten hinweg voraussichtlich um 1,2 Prozent. Zuwächse erwartet der Verbandschef insbesondere in der Cyberversicherung: „Hier werden sicher auch neue Jobs geschaffen.“ Denn viele Verbraucher und Entscheider unterschätzten noch immer die Gefahren aus dem Internet.
Quelle: Pressemitteilung GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 450 Mitgliedsunternehmen mit 533.000 Mitarbeitern, 431 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,51 Billionen Euro zusammengeschlossen. (JF1)