"Versicherungsmarktreport 2017" für Deutschland veröffentlicht
Cyber-Risiken erreichen endgültig die CEO-Agenda, die Haftpflichtversicherung gewinnt bei Unternehmen an Bedeutung und in der Sachversicherung gelten ganze Branchen aufgrund einzelner Großschäden als grundsätzlich schwieriger zu versichern. Zu diesen Ergebnissen kommt der „Versicherungsmarktreport 2017“ des Risikoberaters für Deutschland. Der Report liefert Informationen zu den Entwicklungen der Märkte für Industrieversicherungen und Spezialdeckungen.
Die Prämien in der Sachversicherung seien im Durchschnitt weiterhin stabil, insbesondere für Risiken mit unauffälligem Schadenverlauf oder für Risiken mit gutem oder sogar überdurchschnittlichem Brandschutz. Für Risiken mit erhöhter Schadenbelastung oder bei sogenannten „schweren“ Risiken seien hingegen teils erhebliche Prämienforderungen erkennbar. Für Haftpflichtversicherungen sei der Markt unverändert weich und es seien weiterhin Prämienreduzierungen möglich. Durch das gleichbleibend positive Marktergebnis des Haftpflichtgeschäfts sei das Interesse der Versicherer daran weiter groß. Lediglich für exponierte Risiken, insbesondere Risiken der Pharma- und Automobilzulieferindustrie, sowie bei schadenbelasteten Verträgen ziehen laut Marsh die Prämien an.
Berichte über Cyber-Vorfälle und daraus entstehende Schäden sind nahezu täglich Gegenstand der Medienberichterstattung. Damit einher gehe ein sich an das strenge Regulierungsumfeld der USA annäherndes europäisches Rechtssystem beispielsweise durch das deutsche IT-Sicherheitsgesetz sowie die im Mai 2018 in Kraft tretende EU-Datenschutz-Grundverordnung. Letztere sieht unter anderem eine Meldepflicht bei Datenlecks sowie eine drastische Erhöhung der Bußgelder vor. „Das Thema Cyber ist damit endgültig auf der CEO-Agenda angekommen“, so Thomas Olaynig. „Da Unternehmen ihre Prozesse bis zum Stichtag dem neuen Recht angepasst haben müssen, sollten sie sich spätestens jetzt mit den Auswirkungen auf ihr Geschäftsmodell, mit möglichen neuen Risiken und ihrem Versicherungsschutz auseinandersetzen.“
Quelle: Pressemitteilung Marsh
Der Industrieversicherungsmakler und Risikoberater Marsh beschäftigt rund 30.000 Mitarbeiter in einem weltweiten Netzwerk. Für die Marsh GmbH sind in Deutschland rund 700 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, Detmold, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart tätig. Marsh ist eine hundertprozentige Tochter des globalen Dienstleistungsunternehmens Marsh & McLennan Companies. (mb1)