Analyse: Wie Krisen das Sparverhalten der Deutschen verändern

Das aktuelle Jahrzehnt begann für deutsche Sparer mit Ausbruch der Corona-Pandemie schon wieder im Zeichen der Krise. Zwar ist es naturgemäß noch deutlich zu früh, um die langfristigen Auswirkungen auf das Sparverhalten zu quantifizieren. Allerdings ließen sich klare Lehren aus bereits vergangenen Sparkrisen ziehen. Das merkt die Direktbank ING Deutschland an. Das Unternehmen habe daher das Sparverhalten der vergangenen 20 Jahre analysieren lassen. Dazu wurden Daten der Deutschen Bundesbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) zu Vermögensentwicklung und Sparverhalten detailliert ausgewertet. Es zeige sich: Für deutsche Sparer waren schon die vergangenen 20 Jahre mehr als turbulent.

In den betrachteten Zeitraum fielen vier Finanz- beziehungsweise Sparkrisen: Die Dotcom-Krise (beziehungsweise geplatzte Dotcom-Blase 2001 bis 2005), die Finanzkrise (2008/2009), die Eurokrise (2012/2013) und die durch historisch niedrige Zinsen geprägte Zinskrise (2014 bis 2019). Im Auswertungszeitraum gab es also kaum eine Phase, die aus Sparersicht als normal bezeichnet werden konnte.

Deutsche Sparer hätten ihr Sparverhalten durch die Krisen der vergangenen 20 Jahren nahezu vollständig umgestellt. Verglichen mit den Jahren 1999/2000 investierten Sparer in der Zinskrise mehr in Bankeinlagen (plus 61 Prozent), weniger in Versicherungen (16 Prozent) und deutlich weniger in Wertpapiere (minus 30 Prozent). Auch einzelne Krisen hätten sich erheblich auf das Anlageverhalten ausgewirkt. So haben die Deutschen laut Analyse sowohl während der Finanzkrise (2008/09) als auch während der Eurokrise (2012/13) in erheblichem Umfang Wertpapiere (Fonds, Anleihen und Aktien) verkauft.

Die ohnehin schwache Aktienkultur in Deutschland erlebte mit dem Platzen der Dotcom-Blase laut Analyse einen Rückschlag. In der Konsequenz habe der deutsche Sparer fünf Jahre gebraucht, um wieder mehr in Aktien zu investieren. Auch während der Eurokrise 2012 und 2013 kam es erneut zu Abflüssen. Erst seit dem Jahr 2014 investieren deutsche Sparer wieder kontinuierlich, wenn auch in geringerem Umfang, in Aktien. 2019 lagen Aktieninvestments mit 14 Milliarden Euro auf dem höchsten Stand der vergangenen drei Jahre.

Auch Fonds und Sparer waren laut ING Deutschland schon einmal engere Freunde. So investierten die Sparer auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase im Jahr 2000 Rekordmittel von 50 Milliarden Euro in Fonds. Dies entsprach damals 45 Prozent des jährlichen Sparvolumens. In der Dotcom-Krise ging das Investmentvolumen jedoch ab dem Jahr 2002 zurück. In den Jahren 2006 bis 2008 flossen insgesamt fast 80 Milliarden Euro aus Fonds ab. Erst seit der Zinskrise im Jahr 2014 investieren deutsche Sparer wieder in Fonds. Auch wenn der Sparanteil noch geringer als zu Beginn des Jahrtausends war, haben sich die Investments im entsprechenden Zeitraum bereits auf über 170 Milliarden Euro summiert. (DFPA/mb1)

Quelle: ING

Die ING-DiBa AG ist ein Bankhaus (ING) mit den Kerngeschäftsfeldern im Retail Banking Baufinanzierungen, Girokonten, Spargelder, Verbraucherkredite und das Wertpapiergeschäft. Im Segment Wholesale Banking ist das Unternehmenskundengeschäft der Bank zusammengefasst. Für die ING arbeiten an den Standorten Frankfurt (Hauptstandort), Hannover, Nürnberg und Wien rund 4.000 Mitarbeiter.

www.ing.de

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