Analyse: Wohn-Investmentmarkt zeigt sich krisenresistent
Mit einem Investitionsvolumen in größeren Wohnungsbeständen (ab 30 Wohneinheiten) von rund 20,8 Milliarden Euro hat der Wohn-Investmentmarkt in Deutschland im vierten Quartal das bereits starke Vorjahresresultat um knapp sieben Prozent übertroffen und konnte sogar das zweitbeste je registrierte Ergebnis erreichen. Dies ergibt eine Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate.
Das Ergebnis liegt zudem mehr als 36 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Hierzu beigetragen habe zwar auch die Übernahme der Adler Real Estate durch Ado Properties aus dem ersten Quartal, auf welche mehr als 25 Prozent des Gesamtresultates entfällt, jedoch stehe selbst nach Abzug dieser Großtransaktion ein Ergebnis zu Buche, das nicht auf ein Krisenjahr schließen lasse.
Mit einem Anteil von 58 Prozent dominieren die Bestandsportfolios aktuell die Verteilung des Umsatzes nach Assetklassen. Nachdem Projektentwicklungen seit 2015 immer mindestens ein Fünftel zum Ergebnis beigetragen haben, fällt der Wert 2020 mit rund 15 Prozent erstmals wieder deutlich unter diese Marke. Zurückzuführen sei dies jedoch in erster Linie auf ein nicht ausreichendes Angebot. Auf dem dritten Platz folgen mit etwa elf Prozent ältere Bestandsobjekte (Block Sales an einem Standort), gefolgt von Sonderwohnformen (fünf Prozent). Mit 4,5 Prozent erzielen moderne Bestandsobjekte zudem ein im langjährigen Vergleich starkes Ergebnis.
Wie so häufig in den vergangenen Jahren stellen auch 2020 Immobilien AGs/REITs die wichtigste Käufergruppe dar. Mit fast 9,2 Milliarden Eueo erzielen sie allerdings selbst für ihre Verhältnisse ein außerordentlich gutes Ergebnis, was nicht zuletzt auf die Adler-Übernahme zurückzuführen sei. Auf dem zweiten Platz folgen mit großem Abstand Spezialfonds (16 Prozent), gefolgt von Investment/Asset Managern (zwölf Prozent), die ihr bisher bestes Ergebnis erzielen. Der Blick auf das weit diversifizierte übrige Käuferfeld verdeutliche die große Beliebtheit der robusten Wohn-Investments. Ein Trend, der auch über die Krise hinaus Bestand haben dürfte.
Der deutsche Wohn-Investmentmarkt war in den vergangenen Jahren laut BNP Paribas Real Estate stets in den Händen inländischer Investoren, welche im Schnitt für mehr als 80 Prozent des Umsatzes verantwortlich waren. Durch die bereits mehrfach genannte Übernahme sowie eine sehr hohe Aktivität aus dem europäischen Ausland (rund 3,2 Milliarden Euro) kratzt der internationale Anteil mit 49,9 Prozent erstmals seit 2008 wieder an der 50-Prozent-Marke.
Mit mehr als 7,7 Milliarden Euro erzielen die A-Städte zwar ein um acht Prozent niedrigeres Ergebnis als noch 2019, allerdings sei dies eher dem starken Vorjahr geschuldet, als dass von einem signifikanten Rückgang gesprochen werden könne. So liegt das aktuelle Ergebnis auch in etwa 36 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Mit knapp 3,9 Milliarden Euro ist Berlin mal wieder das Maß aller Dinge und verzeichnet ein Investitionsvolumen, welches ungefähr dem aller übrigen A-Städte zusammen entspreche. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung BNP Paribas Real Estate
BNP Paribas Real Estate ist ein internationaler Immobiliendienstleister, der Leistungen in allen Phasen des Immobilienzyklus anbietet. Das Unternehmen ist in 32 Ländern präsent. In Deutschland ist es in den Geschäftsbereichen Transaction, Consulting, Valuation, Property Management und Investment Management aktiv. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des Finanzdienstleisters BNP Paribas.