Berlin: Kaufen meist günstiger als Mieten
In den vergangenen drei Jahren haben die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen in Berlin jährlich um rund neun Prozent zugelegt. Für Wohnungskäufer bleibt die Situation dennoch vorteilhaft: Wie das Institut Empirica ermittelt hat, ist es in zwei Dritteln der Berliner Bezirke günstiger, eine Wohnung zu kaufen statt zu mieten. Lediglich in den Bezirken mit Quadratmeterpreisen ab rund 3.000 Euro übersteigen die Finanzierungskosten die Monatsmiete. Diese Daten sind Teil des „LBS-Kaufpreisspiegels“, einer regelmäßigen Veröffentlichung der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover (LBS Nord).
Weitere Ergebnisse: Die höchsten Standardpreise werden im Bezirk Mitte verlangt. Jede zweite gebrauchte Eigentumswohnung werde hier für mindestens 3.495 Euro pro Quadratmeter angeboten. Im oberen Preissegment müssen Käufer in Mitte sogar mindestens 4.681 Euro pro Quadratmeter ausgeben.
Spitzenpreise über 4.000 Euro pro Quadratmeter finden sich auch in Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Standardpreise erreichen hier 3.396 beziehungsweise 3.234 Euro pro Quadratmeter. Entsprechend muss ein Berliner Durchschnittshaushalt in Friedrichshain-Kreuzberg 9,6 Jahreseinkommen für den Kauf einer gebrauchten Eigentumswohnung aufbringen. In Charlottenburg-Wilmersdorf entspricht der Aufwand wegen der größeren Wohnflächen (durchschnittlich 105 Quadratmeter) sogar dem 10,7-Fachen des Haushaltseinkommens.
Der durchschnittliche Angebotspreis für gebrauchte Eigentumswohnungen beträgt in Berlin 2.795 Euro pro Quadratmeter. Über dem Durchschnitt liegen - neben den drei Spitzenreitern der Preisskala – die Bezirke Pankow (2.941 Euro pro Quadratmeter) und Steglitz-Zehlendorf (2.796 Euro pro Quadratmeter). Quadratmeterpreise über 2.000 Euro werden außerdem in Tempelhof-Schöneberg (2.481 Euro pro Quadratmeter) und Neukölln (2.302 Euro pro Quadratmeter) verlangt.
Berlinweit sind die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen gegenüber dem dritten Quartal 2012 durchschnittlich um 9,2 Prozent pro Jahr gestiegen. Am höchsten fiel die Steigerung in Neukölln aus: Hier legten die Preise jährlich um 13,6 Prozent zu. Am preiswertesten sind gebrauchte Eigentumswohnungen weiterhin in Marzahn-Hellersdorf. Hier liegen die typischen Angebotspreise bei 1.627 Euro pro Quadratmeter. Im Rahmen der Analyse wurde für die einzelnen Bezirke zudem ermittelt, ob Kaufen oder Mieten günstiger sei. Dazu wurde die Finanzierung einer Eigentumswohnung mit 25 Prozent Eigenkapital und einer monatlichen Belastung von fünf Prozent (zwei Prozent Zins und drei Prozent Tilgung) mit den Mietkosten verglichen. Das Ergebnis: Am höchsten sei der finanzielle Vorteil in Lichtenberg. Bei einem Durchschnittspreis von 108.000 Euro für eine gebrauchte Eigentumswohnung lassen sich bei einem Kauf monatlich rund 162 Euro gegenüber der Miete sparen. „Während die Kaufpreise in Berlin in den letzten drei Jahren stärker gestiegen sind als die Mieten, sind gleichzeitig die Zinsen deutlich gesunken. Die geringeren Finanzierungskosten gleichen die höheren Immobilienpreise mehr als aus und machen den Eigentumserwerb zunehmend vorteilhafter“, erklärt LBS-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kam.
Quelle: Pressemitteilung LBS
Die LBS-Gruppe betreibt das Bauspargeschäft der Sparkassen-Finanzgruppe. Sie besteht aus neun Landesbausparkassen mit regional abgegrenzten Geschäftsgebieten. Die Unternehmensgruppe betreut 10,8 Millionen Bausparverträge mit einem Volumen von 286,5 Milliarden Euro. (mb1)