Donner & Reuschel: Kapitalmärkte im Bann des Coronavirus
Die Woche begann mit positiven Überraschungen bei den Januar-Einkaufsmanagerindizes (Markit) für das verarbeitende Gewerbe in Italien, Frankreich, Deutschland und der Eurozone. In den USA lag der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe bei 50,9 Punkten und übertraf damit die Expansionsschwelle von 50 – was eine steigende Industrieproduktion signalisiert, so heißt es bei „Mumm kompakt“, einer Einschätzung von Carsten Mumm, Leiter Kapitalmarktanalyse und Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel.
Unterhalb der Erwartungen lagen laut Mumm hingegen die Werte in China und Japan. Daran werde der derzeit wesentliche Unsicherheitsfaktor, die weitere Verbreitung des Coronavirus, deutlich. Die bereits absehbare deutliche Konjunkturdelle beim größten Erdölimporteur der Welt im ersten Quartal sorgte seit Anfang Januar für einen Preisverfall der Rohölnotierungen um über 20 Prozent auf 54,30 US-Dollar (Brent). Auch die chinesischen Aktienmärkte gaben in den vergangenen Tagen um bis zu zehn Prozent nach. Mit steigender Anzahl der Infektionen dürfte die Verunsicherung anhalten – wobei auch zunehmend negative Rückwirkungen auf die Konjunktur in der Eurozone drohen. Erst mit fallenden Neuerkrankungen sei mit einer Aufholung aufgeschobener Investitions- und Konsumentscheidungen und mit wieder steigenden Kursen an den internationalen Kapitalmärkten zu rechnen. (DFPA/mb1)
Quelle: Markteinschätzung „Mumm kompakt“ von Donner & Reuschel
Die Donner & Reuschel AG ist eine Privatbank mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1798 gegründete Unternehmen, das seit 1990 zur Versicherungsgruppe Signal Iduna gehört, beschäftigt rund 580 Mitarbeiter.