Dr.-Klein-Zinskommentar: Forward-Darlehen im Aufwind
Nach den turbulenten Entwicklungen bis Anfang Juli haben sich die Baufinanzierungszinsen im letzten Monat wieder entspannt - so fiel der Zins bei zehnjährigen Zinsbindungen laut Finanzdienstleister Dr. Klein um circa 20 bis 25 Basispunkte.
Grund für den Rückgang sei zum einen die schwindende Unsicherheit bezüglich eines Austritts Griechenlands aus der EU, zum anderen sei der Rückgang am Markt für Baufinanzierungszinsen speziell in den letzten Tagen mit den aufkommenden Zweifeln an der Stabilität der chinesischen Wirtschaft zu erklären: Da unter anderem das Wachstum zurückgehe, sah sich die chinesische Notenbank gezwungen, die heimische Währung gegenüber dem Dollar in zwei Schritten abzuwerten. Investoren waren von diesem Schritt überrascht, flüchteten aus dem Aktienmarkt und investierten stattdessen in sichere Staatsanleihen. Infolgedessen fielen deren Renditen und damit die Renditen der sich daran orientierenden Pfandbriefe, was letztendlich fallende Baufinanzierungszinsen nach sich zog.
„Der starke Zinsanstieg von April bis Juni dieses Jahres hat dazu geführt, dass sich Kunden vermehrt um die Anschlussfinanzierung ihrer bestehenden Immobiliendarlehen gekümmert haben", fasst Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG, die Entwicklung der letzten Monate zusammen. „Hierbei hat sich der Anteil von Forward-Darlehen deutlich erhöht, mit denen sich Kunden den Zinssatz für ihre Anschlussfinanzierung bereits heute bis zu 60 Monate im Voraus sichern können."
Im Zeitraum von Anfang Juli bis Anfang August sind die Bestzinsen für zehnjährige Hypothekendarlehen von 1,60 Prozent auf 1,48 Prozent zurückgegangen. Dementsprechend stelle sich die Frage, ob Kunden in dem aktuell leicht fallenden Zinsmarkt immer noch vermehrt Forward-Darlehen abschließen. Aktuell sind laut Gawarecki zwei gegenläufige Handlungsweisen bei den Kunden festzustellen: „Einerseits wartet ein Teil der Forward-Kunden ab, weil sie mit weiter fallenden oder zumindest stagnierenden Zinsen rechnen. Andererseits schließen Forward-Kunden jetzt bewusst eine neue Zinsbindung ab, da sie das immer noch historisch niedrige Zinsniveau nutzen wollen und nicht zum wiederholten Mal von einem so starken Zinsanstieg wie im ersten Halbjahr überrascht werden wollen.“
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
Dr. Klein ist unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in rund 200 Filialen beraten rund 650 Spezialisten zu den Themen Immobilienfinanzierung, Versicherungen und Vorsorge. Das Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG. (mb1)