Europäische Bankenaufsicht weist auf Anstieg bei belasteten Vermögenswerten hin
Die Vermögensbelastungsquote (Asset Encumbrance Ratio) europäischer Banken ist im ersten Halbjahr 2020 auf 27,5 Prozent gestiegen – nach 25,0 Prozent Ende 2019. Die Europäische Bankenaufsicht EBA führt das in ihrem Bericht vom 18. Januar 2021 unter anderem darauf zurück, dass die 167 untersuchten Banken in der Corona-Krise verstärkt auf Zentralbankgeld zurückgegriffen haben, um ihre Liquiditätspuffer aufzubauen, meldet die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
In Deutschland sind es grundsätzlich neben den Zentralbankfinanzierungsgeschäften vor allem die Geschäfte der Banken mit gedeckten Schuldverschreibungen (Covered Bonds), die zu einer etwas überdurchschnittlichen Belastungsquote von knapp 35 Prozent beigetragen haben.
Zusätzlich zählen auch Geschäfte, bei denen die übertragenen Vermögensgegenstände jederzeit vollständig zurückgefordert werden können (Repurchase Agreement – Repo), zu den belasteten Vermögenswerten. Sie werden als „belastet“ bezeichnet, weil sie nicht herangezogen werden können, um die sonst unbesicherten Forderungen von Gläubigern zu decken. Die Belastungsquote misst ihren Anteil an allen Vermögensgegenstände einer Bank.
Die EBA stuft den Anstieg der Belastungsquote nicht als Problem an sich ein. Sie rät den nationalen Aufsichtsbehörden jedoch, die Entwicklung im Blick zu behalten. (DFPA/JF1)
Quelle: Mitteilung BaFin
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist eine selbstständige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn und Frankfurt am Main. Sie vereinigt die Aufsicht über Banken und Finanzdienstleister, Versicherer und den Wertpapierhandel unter einem Dach. Ihr Hauptziel ist es, ein funktionsfähiges, stabiles und integres deutsches Finanzsystem zu gewährleisten.