Europäische Städte führen im Ranking der Nachhaltigkeit
Frankfurt am Main ist die nachhaltigste Stadt der Welt, gefolgt von London und Kopenhagen. Dies ist ein Ergebnis des „Sustainable Cities Index“, den die Beratungsgesellschaft Arcadis erstmals veröffentlicht hat. Im Rahmen des Rankings, das Arcadis in Zusammenarbeit mit dem Londoner Wirtschaftsforschungsinstitut Centre for Economics and Business Research (CEBR) durchführte, wurden fünfzig Städte aus allen Kontinenten hinsichtlich der Nachhaltigkeitskriterien „Menschen“, „Umwelt“ und „Wirtschaft“ untersucht. Insgesamt führen die europäische Städte die Liste an: Sie belegen durch eine gute Balance von sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten sieben der ersten zehn Plätze.
Sowohl im Bereich „Umwelt“ als auch „Wirtschaft“ liegt Frankfurt auf Platz eins, im Subindex „Menschen“ schafft es die Mainmetropole auf Platz neun. Hier punktet besonders Rotterdam durch einen hohen Alphabetisierungsgrad und eine gute Work-Life-Balance, dem Gleichgewicht von Arbeit und Leben. Im Bereich Umwelt kommt Berlin, die zweite im Rahmen des Index untersuchte deutsche Stadt, direkt nach Frankfurt auf Platz zwei. Ausschlaggebend für die ersten Plätze der beiden deutschen Metropolen sind ein gutes Abfallmanagement sowie geringe Luftverschmutzung. In der Gesamtwertung steht die deutsche Hauptstadt auf Platz sechs.
Die Studie verdeutlicht, dass besonders der Faktor „Menschen“ in vielen Städten eine eher untergeordnete Rolle spielt. Weltweit sind die Kriterien „Wirtschaft“ und „Umwelt“ besser erfüllt. Wohnen beispielsweise wird in vielen der großen Wirtschaftszentren immer teurer - die Kosten für Immobilien haben für New York, London, Paris, Tokio und Hongkong zu schlechten Platzierungen geführt. In vielen Städten, allen voraus in Hongkong, gibt es zudem eine große Diskrepanz zwischen guter Bildung auf der einen und einer schlechten Work-Life-Balance auf der anderen Seite.
Keine nordamerikanische Stadt findet sich unter den Top Ten im Arcadis-Nachhaltigkeitsindex. Die beste Platzierung erreicht Toronto mit Platz zwölf. Von den Städten der USA liegen Boston auf Platz 15 und Chicago auf Platz 19 am weitesten vorn. Im Teilbereich „Wirtschaft“ punkten die Nordamerikaner deutlich stärker als in den anderen beiden Teilbereichen. Besonders das starke Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und das „Ease of doing Business“, also geringe bürokratische Hemmnisse bei Geschäftstätigkeiten, führen dazu, dass alle untersuchten US-Städte im Subindex „Wirtschaft“ in der oberen Hälfte der Rangliste stehen, am höchsten San Francisco auf Platz sieben. Zu mehr Nachhaltigkeit führt dies in der Gesamtsicht allerdings nicht: Hinsichtlich des CO2-Ausstoßes liegen alle nordamerikanischen Städte - gemeinsam mit Städten aus dem Mittleren Osten - in der unteren Hälfte des Rankings.
Quelle: Pressemitteilung Arcadis
Arcadis ist ein globales Planungs- und Beratungsunternehmen für „Natural and Built Assets“ (natürliche Schutzgüter und bauliche Vermögenswerte). Es strebt für seine Kunden nachhaltige Ergebnisse durch Planungs-, Beratungs-, Ingenieur-, Projekt- und Managementleistungen an. Mit 28.000 Mitarbeitern erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von drei Milliarden Euro. (AZ)