FPSB Deutschland: Aktien oder Immobilien – was ist die bessere Anlage?
Rund 60 Prozent aller vermieteten Wohnungen hierzulande sind im Eigentum von Privatpersonen. Das sind Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Damit dienen rund 24 Millionen Wohnungen mehr oder weniger der Geldanlage. Auf der anderen Seite ist laut den Zahlen des Deutschen Aktieninstituts aber gerade einmal jeder zehnte Bundesbürger Aktionär. Auch wenn diese Daten nicht direkt vergleichbar sind, so ist es doch offenbar so, dass die Immobilie hierzulande die beliebtere Anlageform ist, während im angelsächsischen Raum die Vorteile von Aktien stärker betont werden. Was also ist besser: Aktie oder Immobilie? „Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht, da beide Anlageformen ihre Vor- und Nachteile haben“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland). „Vielmehr ist es so, dass jeder Anleger andere individuelle Voraussetzungen hat, und deshalb nicht zu jedem das gleiche Portfolio passt.“
Besser sei es für Anleger, ausgehend von ihrer persönlichen Risikoneigung und ihren Anlagezielen, eine langfristige Finanzplanung zu erstellen und daraus dann die jeweils ins Portfolio passenden Assets abzuleiten. Und dort könne entweder die Aktie oder die Immobilie oder sogar auch beides passen. Aktien hätten hierzulande einen schweren Stand. Laut einer Umfrage des Datenportals Statista zu den beliebtesten Geldanlagen hierzulande wurden Spareinlagen bei Banken und Sparbücher sowie das Girokonto von 45 und 40 Prozent der Befragten am häufigsten genannt. Dahinter folgen Renten- und Kapitallebensversicherungen sowie das Bausparen und dann mit 22 Prozent die Immobilie. Fast ganz am Ende aber steht die Aktie mit gerade einmal 15 Prozent. Auch wenn andere Anlagen noch beliebter seien, die Immobilie als Geldanlage nutzten in Deutschland deutlich mehr Menschen als die Aktie. „In der Tat beobachten wir im Beratungsalltag auch immer wieder, dass Betongold sehr viel stärker nachgefragt wird als Aktieninvestments“, bestätigt Tilmes.
Dass dem so ist, überrascht den Anlageprofi zunächst einmal nicht. „Wir stellen auch fest, dass deutsche Sparer stark auf Sicherheit ausgerichtet sind und die fanden sie in der Vergangenheit beim Sparbuch. Zunehmend sind unsere Kunden aber auch der Ansicht, die gewünschte Sicherheit bei Immobilien zu finden“, erklärt Tilmes. Während Spareinlagen angesichts der niedrigen Zinsen Verluste einbrächten, hätten sich die Immobilienpreise steil nach oben entwickelt.
Laut DB Research sind sie in den Metropolen zwischen 2009 und Ende 2018 um 95 Prozent gestiegen. Wer eine Immobilie als Anlageobjekt erwirbt, sollte trotzdem einiges bedenken. Zum Beispiel, dass es mit dem Kauf allein nicht getan ist. So müssten Anleger auch laufende Kosten sowie Rückstellungen mit einrechnen. „Zudem zeigt sich auch, dass die Politik, wie das Beispiel des Mietendeckels in Berlin zeigt, derzeit ein erhebliches Risiko für Immobilieninvestments darstellt“, so Tilmes. Dazu komme, dass eine Immobilie als Anlage und zur Vermietung bei vielen Anlegern ein erhebliches Gewicht innerhalb der Portfolioallokation bekommen dürfte. „Damit ist dann unter Umständen keine ausreichende Risikodiversifikation mehr gewährleistet, und die Liquidität ist oftmals stark eingeschränkt“, warnt der FPSB-Vorstand weiter. Und schließlich gilt es nicht zu vergessen: Auch Immobilien schwanken im Wert. „Nur weil es für ein Haus oder eine Wohnung keinen täglichen Preis gibt wie bei Aktien, heißt das nicht, dass diese im Wert stets gleich bleiben.“ (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung FPSB Deutschland
Der Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt am Main ist seit 1997 Mitglied im internationalen Netzwerk des FPSB Financial Planning Standards Board Ltd., dem weltweiten Zusammenschluss aller nationalen CFP-Organisationen mit über 181.000 Certified Financial Plannern (CFP-Zertifikatsträger) in 27 Ländern.