Hamburg: Tourismus stärkt den stationären Einzelhandel
Das sich in Aufwind befindliche Online-Geschäft setzte den stationären Einzelhandel der Hamburger City im vergangenen Jahr weiter unter Druck. „Sinkende Umsätze wirkten sich auch auf die erzielbaren Maximalmieten in den Hamburger Toplagen aus, die im vergangenen Jahr um bis zu 20 Euro pro Quadratmeter im Monat zurückgingen“, erläutert Sven Bechert, Bereichsleiter Einzelhandel bei dem Immobiliendienstleister Grossmann & Berger.
Dennoch lag das Jahr mit einem Flächenumsatz von rund 27.300 Quadratmetern bei über 60 Verträgen über dem Vorjahreswert (18.200 Quadratmeter) bei nahezu gleicher Vertragsanzahl. „So groß die Herausforderungen für den stationären Einzelhandel in Hamburg auch erscheinen, entwickelt er sich doch dynamisch weiter“, so Bechert.
Die Einzelhändler reagierten zunehmend auf die steigende Konkurrenz durch den Online-Handel. „Mit innovativen Retailkonzepten und aufregender neuer Gastronomie setzt der Hamburger Einzelhandel dem Online-Geschäft einiges entgegen. Immer mehr Einzelhändler bieten ihren Kunden beispielsweise neben Shopping auch gastronomische Angebote. Drohender Leerstand durch Unternehmensrückzüge wird mit dynamischen Pop-up-Stores kompensiert“, so Bechert.
„Auch der immer wichtiger werdende Wirtschaftsfaktor Tourismus federt die Verluste durch das Online-Geschäft zum Teil ab“, so Bechert. Erneut konnte die Hansestadt den Besucherhöchstwert aus 2018 toppen. „In der Hansestadt eröffnen in den nächsten Jahren zahlreiche neue Hotels, die diese Entwicklung perspektivisch weitertragen werden“, so der Experte. Laut Hamburg Tourismus werden bis Ende 2021 voraussichtlich rund 25 Hotels mit weit über 10.000 neuen Betten in der Hansestadt eröffnen.
Die höchsten Mieten der Hamburger Innenstadt konnten in der Spitalerstraße erzielt werden, wenngleich sie im vergangenen Jahr deutlich zurückgingen. Die Maximalmieten für vergleichsweise kleinere Verkaufsflächen zwischen 80 und 120 Quadratmeter lagen dort bei 275 Euro pro Quadratmeter monatlich, für größere Flächen von 300 bis 500 Quadratmeter bei bis zu 160 Euro pro Quadratmeter monatlich. Das entspricht einem Preisrückgang von fünf beziehungsweise elf Prozent gegenüber 2018. Ein ähnliches Mietpreisniveau wurde für Einzelhandelsflächen von 80 bis 120 Quadratmeter am Neuen Wall aufgerufen. Mit 270 Euro pro Quadratmeter monatlich sank die Maximalmiete dort im Vergleich zum Vorjahr um rund vier Prozent. Größere Flächen von 300 bis 500 Quadratmeter waren dort mit maximal 100 Euro pro Quadratmeter monatlich rund 17 Prozent günstiger als 2018. Auch 2019 setzte sich der Trend zur Kleinteiligkeit in der City fort. 42 Prozent der Mietverträge des vergangenen Jahres wurden für Flächen bis 150 Quadratmeter abgeschlossen, nur etwa jeder zwölfte Mietvertrag für Flächen über 1.000 Quadratmeter.
Mit einem Anteil von etwa 46 Prozent am Neuvermietungsvolumen lag der Bereich Mode/Bekleidung im vergangenen Jahr vorn. Fünf der zehn größten Deals kamen 2019 aus der Modebranche. Auf Platz zwei folgen Mieter aus der Gastronomie mit einem Flächenanteil von rund 15 Prozent. Platz drei (acht Prozent) belegt der Bereich Drogerie. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Grossmann & Berger
Die Grossmann & Berger GmbH mit Sitz in Hamburg ist ein Immobiliendienstleister. Die Gesellschaft ist ein Beteiligungsunternehmen der Haspa Finanzholding, die Alleinaktionärin der Hamburger Sparkasse (Haspa) ist.