„Investmentbarometer“: Kein Risiko, wenn es ums Geld geht
Wenn die privaten Sparer Geld anlegen, steht Sicherheit nach wie vor hoch im Kurs: Die Deutschen werten Eigenheim, die betriebliche Altersvorsorge und den Bausparvertrag als attraktivste Investitionsformen. Aktien werden zwar positiver gesehen als in den Jahren zuvor, sind in den Augen der Sparer aber dennoch kaum attraktiver als Geld zu Hause oder im Schließfach aufzubewahren. Dies geht aus dem „Investmentbarometer 2015“ des GfK Vereins, Organisation zur Förderung der Marktforschung, hervor.
Die deutschen Sparer sind sich demnach einig: Am ansprechendsten erscheint es, Geld in die eigenen vier Wände zu investieren. Drei von vier Befragten bewerten Investitionen in Privateigentum als attraktive oder sehr attraktive Anlageform. Die Vorliebe für das Eigenheim wird international geteilt: Es steht auch in Frankreich, Spanien, Großbritannien und den USA auf Platz eins der attraktiven Anlagemöglichkeiten.
Auch auf den folgenden Rängen zeige sich das Sicherheitsbedürfnis der Deutschen in Finanzfragen: 41 Prozent der Befragten bewerten die betriebliche Altersvorsorge, 36 Prozent den Bausparvertrag und 32 Prozent Gold als attraktive Anlageform. Am stärksten verloren haben in der Gunst der Privatanleger das Tagesgeldkonto und das Sparbuch. Beide haben seit 2011 14 Prozentpunkte an Beliebtheit eingebüßt. Während damals noch jeder Dritte Tagesgeld als attraktive Anlageform nannte, sagte dies in der aktuellen Umfrage nur noch knapp jeder Fünfte (19 Prozent). Das Sparbuch hielten 2011 24 Prozent der deutschen Privatanleger für attraktiv, heute liegt dieser Wert bei nur noch 10 Prozent. Knapp 70 Prozent aller Deutschen hält das Sparbuch für unattraktiv, davon urteilen 50 Prozent mit „völlig unattraktiv“.
Die Deutschen zeigen sich laut „Investmentbarometer“ zwar immer noch risikoscheu, aber Aktien und Investmentfonds können im Vergleich zum Jahr 2011 ein Attraktivitätsplus verbuchen: Während damals gerade einmal acht Prozent eine Investition in Aktien als attraktiv empfanden, sind dieser Ansicht heute immerhin 17 Prozent. Auch die Fonds können mit ebenfalls 17 Prozent ein kleines Plus von drei Prozentpunkten gegenüber 2011 verzeichnen. Anders ist es in den USA: Fast jeder Dritte (31 Prozent) bewerte Aktien als attraktiv, jeder Vierte sehe Investmentfonds positiv. „Offensichtlich stecken den europäischen Privatanlegern die Turbulenzen auf dem Finanzmarkt der vergangenen Jahre in den Knochen – Sicherheit geht immer noch vor Ertrag“, sagt Prof. Dr. Raimund Wildner, Geschäftsführer des GfK Vereins.
Allerdings zeigen gerade Deutsche bei ihren Finanzentscheidungen eine große Stabilität. So bezeichnen zwar 32 Prozent der befragten privaten Finanzentscheider in Deutschland Gold als attraktive Anlageform. Doch nur sechs Prozent haben aktuell in das Edelmetall investiert. Genau umgekehrt ist es beim klassischen Sparbuch: Nur jeder zehnte Deutsche hält es für eine attraktive Geldanlage - aber 43 Prozent haben aktuell Geld auf dem Sparbuch.
Für das „Investmentbarometer 2015“ befragte der GfK Verein im Herbst 2014 knapp 6.000 private Finanzentscheider in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und den USA.
Quelle: Pressemitteilung Gfk Verein
Der GfK Verein ist eine 1934 gegründete Non-Profit-Organisation zur Förderung der Marktforschung. Er setzt sich aus 550 Unternehmen und Einzelpersonen zusammen. (mb1)