Marktkommentar: "Die IPO-Blase - wann wird sie platzen?"
Die Unternehmensbewertungen im Segment disruptive Technologien sind insbesondere bei Neuemissionen (Initial Public Offerings, IPOs) teilweise deutlich angespannt. Darauf weist Mark Hawtin, Investment Director für Technologieaktien beim Vermögensverwalter GAM Investments, in einem aktuellen Marktkommentar hin.
Die Neuemissionen Doordash und Airbnb sind die vorerst letzten namhaften Titel, die der Schwerkraft getrotzt haben: Nicht nur, dass ihre Ausgabekurse höher festgelegt wurden als erwartet - sie verzeichneten am ersten Handelstag auch Kurszuwächse von mehr als 100 Prozent.
„Bewegungen wie diese rufen Erinnerungen an die Dotcom-Blase aus dem Jahr 2000 hervor. Unseres Erachtens gibt es aktuell klare Anzeichen für einen irrationalen Überschwang am IPO-Markt. Jedoch weisen IPOs und Titel aus dem Bereich Heimarbeit wesentlich angemessenere Bewertungen auf als im Jahr 2000, als (tatsächlich oder gefühlt) alle disruptiven Unternehmen in schwindelerregende Höhen kletterten“, so Hawtin.
Der Renaissance IPO ETF verdeutlicht den Hype-Zyklus im IPO-Bereich. „Obwohl die Wertentwicklung von IPOs traditionell im Zeitverlauf ziemlich genau jener des S&P 500 Index entspricht, haben sie sich jüngst davon entkoppelt“, schreibt der Experte.
Im aktuellen Umfeld entwickelten sich die Kurse zahlreicher Bereiche auf besorgniserregende Weise. Da jedoch andererseits zahlreiche Unternehmen angemessen oder sogar günstig bewertet seien, erscheine die Möglichkeit, Alpha zu generieren, beträchtlich. Dadurch unterscheide sich die aktuelle Situation wesentlich von dem Umfeld, in dem seinerzeit die Internetblase platzte.
Hawtins Fazit: „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in Teilen des Universums der disruptiven Technologien, insbesondere bei den Neuemissionen, die Bewertungen mittlerweile extrem hoch sind, da Privatanleger anscheinend bereit sind, jeden Preis zu zahlen, um Aktien zu erwerben. Wir sind dennoch der Auffassung, dass die nächste Welle disruptiver Themen viel Wertpotenzial bietet, unter anderem in den Bereichen Automatisierung der Informationsverarbeitung, Gesundheitswesen, Industrie, Transport und Fintech. Unseres Erachtens werden wir insbesondere in diesen Segmenten Alpha für unsere Kunden generieren können.“ (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung GAM
Die GAM Holding AG ist ein börsennotierter Asset Manager mit Sitz in Zürich. Er ist 2009 durch die Ausgliederung des Asset Managements der Julius Bär-Gruppe entstanden. GAM bietet Anlagelösungen für Institutionen, Finanzintermediäre und Privatkunden an. Die Unternehmensgruppe beschäftigt 747 Mitarbeiter in 14 Ländern. Per 30. September 2020 verwaltet die Gruppe Vermögen von 120,4 Milliarden Schweizer Franken.