"Moderates Ergebnis auf dem Retail-Investmentmarkt"
Mit gut 7,53 Milliarden Euro bewegt sich das Ergebnis am Retail-Investmentmarkt nach den ersten neun Monaten 2019 zwar weiterhin im Bereich des zehnjährigen Durchschnitts (minus drei Prozent), jedoch gut 15 Prozent unter dem Umsatz der ersten drei Quartale 2018. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
„Zurückzuführen ist diese Entwicklung im Jahresverlauf nicht zuletzt darauf, dass seit März keine Einzeltransaktionen im dreistelligen Millionenbereich mehr registriert werden konnten, die das Volumen zum Jahresauftakt noch befeuert hatten. Weitere Umsatztreiber, zu denen in erster Linie auch die komplette Übernahme von Galeria Karstadt Kaufhof durch die Signa im Sommer gehörte, blieben im dritten Quartal aus“, so Christoph Scharf, Geschäftsführer bei BNPPRE und Head of Retail Services.
In den A-Städten liegt die Bilanz mit knapp 3,1 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau und wurde in den vergangenen fünf Jahren nur 2015 deutlich überschritten. Gleichzeitig zeichnen die größten deutschen Märkte mit 41 Prozent des bundesweiten Volumens sogar für den höchsten Anteil in dieser Zeitspanne verantwortlich. In ihrer eigenen Liga spielt weiterhin die Hauptstadt, die erneut die Eine-Milliarde-Euro-Marke knacken kann und an das bereits ausgezeichnete Vorjahresresultat anknüpft. Über eine halbe Milliarde Euro wurde zudem in München (676 Millionen Euro) und Stuttgart (515 Millionen Euro) investiert, während sich Hamburg (355 Millionen Euro), Düsseldorf (243 Millionen Euro), Frankfurt (154 Millionen Euro) und Köln (138 Millionen Euro) deutlich unter dieser Grenze einordnen.
Die Fachmarktsparte bleibt mit einem Transaktionsvolumen von 3,4 Milliarden Euro und fast 45 Prozent Marktanteil die wichtigste Stütze. Bemerkenswert sei jedoch, dass in den vergangenen drei Monaten mehrere Einkaufszentren mit jeweils über 50 Millionen Euro verkauft wurden. Trotzdem bleiben Shoppingcenter hinter Geschäfts- und Kaufhäusern mit 24 Prozent beziehungsweise 18 Prozent zurück.
Während die Spitzenrenditen an den meisten A-Standorten seit 2017 stagnieren, setzt sich die Yield Compression in Berlin und München fort, wo sich Geschäftshäuser mit jeweils 2,80 Prozent im Zwölf-Monats-Vergleich noch einmal verteuert und somit den Abstand auf Hamburg (3,00 Prozent) etwas ausgebaut haben. Frankfurt bleibt der Hansestadt auf den Fersen (3,10 Prozent) und behauptet seine Position vor den Märkten Düsseldorf, Köln und Stuttgart (alle 3,20 Prozent).
Differenziert nach Objektarten zeichnen sich gegensätzliche Entwicklungen ab: Bei gut funktionierenden und verkehrsgünstig angeschlossenen Fachmarktzentren mit bonitätsstarken Mietern, die viele Investoren als attraktive Anlagealternative schätzen, sind die Spitzenrenditen seit Jahresende 2018 um 20 Basispunkte auf 4,30 Prozent gesunken. Damit nähern sie sich den Shoppingcentern an, die zehn Basispunkte zulegen und bei 4,10 Prozent notieren.
„Obwohl das dritte Quartal deutlich hinter den Erwartungen der guten Zwischenbilanz zum Halbjahr 2019 zurückgeblieben ist, gibt es dennoch Gründe den Blick nach vorne zu richten: Der hohe Umsatzanteil der A-Standorte, das weiterhin überdurchschnittliche Volumen im Fachmarktsegment und vereinzelte Shoppingcenter-Investments in den letzten Monaten gehören hierbei zu den positiven Markttrends. Unumstritten bleibt jedoch, dass für ein Gesamtergebnis im Bereich des langjährigen Durchschnitts großvolumige Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich nötig wären, was allerdings ein entsprechendes Angebot voraussetzt“, fasst Scharf zusammen. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.