Savills: Hochphase am Investmentmarkt hält an
In den vergangenen zwölf Monaten wurden in Deutschland Gewerbe- und Wohnimmobilien für etwa 77,3 Milliarden Euro gehandelt. Damit liegt das Zwölf-Monats-Volumen bereits im elften Monat in Folge über 75 Milliarden Euro – noch nie gab es im laufenden Zyklus eine so lange anhaltende Hochphase. Das sind Ergebnisse des Reports „Markets in Minutes“ des Immobilienberaters Savills.
Für das Gesamtjahr 2019 ist jedoch mit einem Rückgang des Transaktionsvolumens zu rechnen. So werde die Renditekompression weitgehend zum Stillstand kommen. Zudem dürfte der Anlagedruck bei vielen Multi-Asset-Investoren etwas nachlassen, unter anderem bedingt durch Korrekturen an den Aktienmärkten. Darüber hinaus seien die konjunkturellen Risiken zuletzt gestiegen, was sich in einem vorsichtigeren Agieren der Investoren niederschlagen dürfte. Nachdem die US-Notenbank vorläufig eine Pause bei den Leitzinserhöhungen eingelegt hat und auch die Europäische Zentralbank (EZB) die geplante Zinswende vorerst vertagt hat, sei zumindest eine baldige Änderung des Zinsumfeldes derzeit nicht in Sicht.
Am Wohnimmobilieninvestmentmarkt wurde mit dem Januar 2019 der mit Abstand umsatzstärkste Auftaktmonat der vergangenen zehn Jahre verzeichnet. Die Veräußerung eines Minderheitsanteils an der Deutschen Wohnen durch die Vonovia trug maßgeblich dazu bei. Mit einer hohen Nachfrage nach deutschen Wohnimmobilien sei auch im weiteren Jahresverlauf zu rechnen, denn auf der Suche nach möglichst zyklendefensiven Anlagen stehen deutsche Wohnimmobilien mehr denn je im Fokus vieler Investoren.
Angesichts der weiterhin zu geringen Neubautätigkeit spreche momentan vieles dafür, dass Vermieter in vielen Ballungsräumen auch in den kommenden Jahren mit steigenden Mieten rechnen können. In den vergangenen zwölf Monaten stachen vor allem Stuttgart und Frankfurt mit einer im Jahresvergleich deutlich stärkeren Investmentdynamik hervor. In beiden Standorten waren Büroobjekte Haupttreiber dieser Entwicklung. Dies korrespondiere mit dem gesamtdeutschen Trend wo das Bürotransaktionsvolumen im Jahresvergleich um 17 Prozent zulegte. Dagegen war das Volumen sowohl bei Logistik- und Industrieimmobilien als auch bei Handelsimmobilien rückläufig. Büroobjekte dürften auch im Jahr 2019 bei Investoren hoch im Kurs stehen, denn rekordniedrige Leerstände und weiter, wenn auch langsamer, steigende Mieten versprechen stabile Erträge. Dies entspricht dem Suchprofil vieler Investoren.
Der seit neun Monaten anhaltende Abwärtstrend bei der Transaktionszahl hat sich im Januar fortgesetzt. In den vergangenen zwölf Monaten fanden etwa sechs Prozent weniger Transaktionen statt als vor einem Jahr. Aufgrund der zum Ende kommenden Renditekompression sei zu erwarten, dass die sinkende Transaktionszahl immer weniger durch höhere Volumina kompensiert wird. Auch dies dürfte zu einem rückläufigen Transaktionsvolumen in diesem Jahr beitragen.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. (mb1)