Vermögenspreise weiterhin oberhalb der Verbraucherpreise

Die Preise für die Vermögenswerte privater deutscher Haushalte liegen zum Ende des zweiten Quartals 2,7 Prozent höher als noch im Vorjahresquartal. Die Preissteigerung liegt bereits zum dritten Mal in Folge auf einem moderaten Level, womit die Vermögenspreisinflation etwas an Dynamik verloren hat. Das geht aus dem „Vermögenspreisindex für Deutschland Q2-2019“ des Vermögensverwalters Flossbach von Storch hervor. Die Verbraucherpreisinflation liegt mit plus 1,6 Prozent ungefähr auf dem Niveau der vergangenen drei Jahre und weiterhin deutlich unterhalb der Vermögenspreisinflation. Die Preissteigerung von Erzeugerpreisen fällt mit plus 1,8 Prozent vergleichbar niedrig aus.

Seit dem ersten Quartal 2015 stiegen Vermögenspreise um 22,6 Prozent, Verbraucherpreise um 6,4 Prozent und das nominale Bruttoinlandsprodukt um 14,6 Prozent. Wer Anfang 2015 einen Euro zur Vermögensbildung beiseitelegte, kann sich Ende des zweiten Quartals 2019 damit Konsumgüter im Wert von1,15 Euro kaufen. Wer dagegen einen Euro auf das zinslose Girokonto einzahlte oder in bar aufbewahrte, konnte sich dafür Konsumgüter im Wert von 94 Cent kaufen. Wer im gleichen Zeitraum einen Verdienst erhielt, dessen Wachstum dem des nominalen Bruttoinlandsprodukts entspricht, kann sich nach der gleichen Rechnung nun Konsumgüter in Höhe von 1,08 Euro leisten. Im Vergleich ist die Kaufkraft des Vermögensinhabers bedeutend höher als die der beiden anderen Gruppen angestiegen. Der überproportionale Anstieg der Kaufkraft von Vermögenswerten spiegelt den Verfall der Zinsen in diesem Zeitraum wider.

Fallende Zinsen sind der Haupttreiber der steigenden Vermögenspreise. Bei der Unterteilung der Vermögenswerte deutscher Haushalte in Sach- und Finanzwerte, ist ein Preisanstieg von plus 3,4 Prozent für Sachwerte und ein Preisverfall von minus 0,2 Prozent für Finanzwerte zu verzeichnen. Durch das höhere Gewicht der Sachwerte im Gesamtindex (79 Prozent) ist deren Preisentwicklung maßgeblich.

Innerhalb des Sachvermögens verteuern sich Immobilien mit 6,6 Prozent im Jahresvergleich erneut, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie in den vorangegangenen Quartalen. Die Preise für Betriebsvermögen liegen trotz der Preiserholung zum Jahresbeginn minus 12,8 Prozent unterhalb ihres Vorjahreswerts. Damit sind die Preise für Betriebsvermögen drei Quartale in Folge mit jeweils mehr als minus zehn Prozent im Jahresvergleich gefallen. Langlebige Verbrauchsgüter werden um plus 0,9 Prozent teurer und Sammel- und Spekulationsgüter fielen mit minus 0,4 Prozent leicht im Preis. Insbesondere sind Preise für historische Automobile und kostbare Weine gefallen, während die Preise für Kunstobjekte und Schmuck aus Edelmetallen gestiegen sind.

Innerhalb des Finanzvermögens sind Aktien im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 minus 3,4 Prozent günstiger. Rentenwerte haben sich durch die erneut fallenden Zinsen im Vergleich zum Vorjahresquartal verteuert und notieren plus 2,7 Prozent höher. Das sonstige Finanzvermögen (gemessen an Gold- und Rohstoffpreisen) weist innerhalb des Finanzvermögens den größten Preisanstieg auf. Besonders der Preis für Gold ist für die hohe Preissteigerung ursächlich, während Rohstoffpreise im Preis gefallen sind.

Der Preis für Sparvermögen bleibt nach Definition unverändert. Im Querschnitt des Nettovermögens fällt die Vermögenspreisinflation für die ärmsten Haushalte sowie den Großteil der Mittelschicht am höchsten aus. Die Preiswachstumsraten liegen für diese Haushalte zwischen plus 3,5 Prozent und plus 4,6 Prozent. Die wohlhabendsten Haushalte und die untere Mittelschicht weisen hingegen mit plus 1,5 Prozent beziehungsweise plus 1,6 Prozent deutlich geringere Preiswachstumsraten auf. Ursächlich für die Unterschiede ist der relative Anteil an Spar-, Betriebs- und Immobilienvermögen. Während die untere Mittelschicht über den größten Anteil an Sparvermögen verfügt und dadurch eine geringe Inflationsrate aufweist, ist bei den wohlhabendsten Haushalten der hohe Anteil an Betriebsvermögen maßgeblich.

Die Inflationsraten im Querschnitt des Alters der Haushalte (gemessen durch das Alter der Referenzperson), so beträgt die Schwankungsbreite plus 1,3 Prozent bis plus 4,3 Prozent. Die niedrigste Preissteigerungsrate weisen Haushalte mittleren Alters (45 bis 54 Jahre) mit plus 1,3 Prozent auf, da bei ihnen das anteilsmäßig höchste Betriebsvermögen vorzufinden ist. Bei den ältesten Haushalten (75plus Jahre) steigen die Preise der Vermögenswerte durch den höchsten Anteil an Immobilien an ihrem Gesamtvermögen mit plus 4,3 Prozent am stärksten an. (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Flossbach von Storch

Die Flossbach von Storch AG ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in Köln. Das 1998 von Bert Flossbach und Kurt von Storch gegründete Unternehmen beschäftigt knapp 200 Mitarbeiter und verwaltet ein Anlagevolumen von ungefähr 36 Milliarden Euro.

www.fvsag.com

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