Wohnungswirtschaft fordert mehr bezahlbaren Wohnraum
„Die Dynamik bei den Baugenehmigungen ist positiv, sie reicht aber nicht aus“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW zu den veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (DFPA berichtete). Gerade angesichts der stark steigenden Zuwanderung müsse die Politik sofort wirksame Maßnahmen ergreifen, damit mehr bezahlbare Wohnungen entstehen.
Derzeit belaufe sich das Wohnungsdefizit in Deutschland laut GdW insgesamt auf mindestens 800.000 Wohnungen. Das liege keineswegs nur an der aktuell hohen Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen. „Hauptursache des immer akuteren Wohnungsmangels in vielen Großstädten ist, dass in den vergangenen Jahren viel zu wenig gebaut wurde“, so GdW-Chef Gedaschko. Die anhaltende Flüchtlingszuwanderung erhöhe aber den Handlungsdruck insbesondere in den Wachstumsregionen enorm. Konkret müssten in Deutschland bis 2020 jährlich insgesamt rund 400.000 Wohnungen und damit rund 140.000 Mietwohnungen mehr als in diesem Jahr gebaut werden – davon 80.000 Sozialwohnungen und 60.000 Einheiten im bezahlbaren Wohnungssegment.
Damit sich der Aufwärtstrend bei den Baugenehmigungen langfristig fortsetze, müsse die Politik ein ganzes Bündel von Maßnahmen ergreifen. Der GdW appelliert an Bund, Länder und Kommunen, den Wohnungsbau in den Ballungsregionen zielgerichtet zu fördern, um für viele Mieter untragbare Preise zu verhindern. Dazu gehörten neben der Abgabe von Grundstücken nach Konzeptqualität anstelle von Höchstpreisen auch ein Stopp bei den Steuerpreisspiralen und wirksame Maßnahmen zur Senkung von Baukosten.
Quelle: Pressemitteilung GdW
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. ist ein Fach- und Interessenverband der deutschen Wohnungswirtschaft mit Sitz in Berlin. Seine 15 Mitgliedsverbände vertreten rund 3.000 Wohnungs- und Immobilienunternehmen, die rund sechs Millionen Wohnungen bewirtschaften, nahezu 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland. (TH1)