Zuversicht für Aktien deutscher Wohnimmobilienanbieter
Die Oddo Seydler Bank bleibt für die Entwicklung deutscher Wohnimmobiliengesellschaften optimistisch, obgleich die Kurse zuletzt deutlich gestiegen sind. Laut einer aktuellen Studie liegen die Bewertungen der Gesellschaften zwar deutlich über dem historischen Durchschnitt, dies sei aber auf Grund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus, des stabilen Wirtschaftswachstums, der anhaltenden Wohnungsnachfrage in den Ballungsgebieten und der immer noch niedrigen Bautätigkeit gerechtfertigt. Daher bleibe auch das Interesse von Investoren nach Anlagemöglichkeiten in Immobilien hoch.
Gemessen am „FTSE Epra/Nareit-Index“ liegen die Bewertungen der deutschen börsennotierten Immobiliengesellschaften etwa 20 Prozent über ihrem Nettovermögenswert (NAV). Die Deutsche Wohnen liegt derzeit sogar mit mehr als 60 Prozent über dem NAV, die Bewertungen der Deutsche Annington und LEG übersteigen den NAV um jeweils zwischen 35 und 40 Prozent. In den Jahren 2006 und 2007 lagen die Bewertungen bis zu 70 Prozent über dem NAV, bevor es im Anschluss zu einer scharfen Kurskorrektur kam. Dennoch sei die heutige Situation nicht mit der Lage von damals zu vergleichen. „Im Gegenzug zu den letzten Blasenbildungen bei Immobilienaktien in den Jahren 2006/2007 und 1993 bewegen wir uns in einem extrem niedrigen Zinsumfeld, zudem setzen die Immobilienkäufer einen wesentlich höheren Anteil von Eigenkapital ein“, so die Autoren der Studie Manuel Martin und Felix Parmantier.
Wichtigster Treiber für die Aktien von Wohnimmobiliengesellschaften bleibt das Zinsumfeld. Auf Grund des Quantitative Easings der Europäischen Zentralbank wird nach Schätzungen von Oddo Seydler das günstige Umfeld „länger anhalten als ursprünglich gedacht, wahrscheinlich sogar noch mehrere Jahre“. In Dänemark seien mittlerweile negative Hypothekenzinsen am Markt. Auf der Suche nach einer Überrendite verbunden mit einem gewissen Maß an Sicherheit seien daher die Aktien von Wohnimmobiliengesellschaften für Investoren weiterhin interessant. Insbesondere ausländische Anleger würden weiter stark investieren. Ein weiterer Werttreiber seien immer noch vorhandene Optimierungsmöglichkeiten in den vorhandenen Portfolien. Von der vom Gesetzgeber beschlossenen sogenannten „Mietpreisbremse“ erwarten sich die Autoren der Studie keine nachhaltigen negativen Einflüsse auf die Preisbildung.
Die Unternehmen und Investoren würden sich in Zukunft mehr auf B- und C-Lagen konzentrieren, da die A-Lagen mittlerweile rar und sehr teuer geworden seien. Auch würden sie sich wieder mehr auf risikoreichere Investitionen einlassen, insbesondere börsennotierte Unternehmen würden mehr Fremdkapital aufnehmen und auf Größenvorteile setzen. Dies werde die M&A-Aktivitäten weiter antreiben.
Quelle: Pressemitteilung Oddo Seydler
Die Oddo Seydler Bank AG mit Sitz in Frankfurt ist ein Unternehmen von Oddo & Cie, einer 1849 gegründeten Privatbank mit Sitz in Paris, die auf Investment Banking und die Verwaltung von Kapitalanlagen spezialisiert ist. Sie beschäftigt 1.000 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 30 Milliarden Euro. (JF1)